Der Arbeitskreis Friedenswissenschaft informiert:
Leitbilddiskussion und -Beschluss im Fakultätsrat Technik und Informatik
„Wissenschaft wird als solidarische Bemühung von Menschen in methodisch ausgewiesener und zielbewußter Erkenntnisarbeit gegen die Irrationalität der natürlichen und gesellschaftlichen
Verhältnisse unternommen, damit die Erde als der einheitlich gemeinsame Lebensraum einer brüderlichen Menschheit in Frieden bewohnt und mit Vernunft genutzt wird.“
Peter Fischer-Appelt; „Die Universität als Kunstwerk/Beiträge aus sechs Jahrzehnten“, Berlin/Hamburg, 2012, S. 25.
Die Fakultät Technik und Informatik wird sich am 09.07. nach längerer Erarbeitung, Diskussion um den Sinn und Zweck von Bildung und Wissenschaft und für die Weiterentwicklung der Fakultät ein
Leitbild geben. In der Präambel des Entwurfs steht unter anderem, dass die Fakultät mit „Forschung, Bildung und Transfer die nachhaltige und friedliche Entwicklung der Gesellschaft“ fördern
will. Damit positioniert sie sich in dem aktuell geführten Streit um die Ausrichtung der Hochschulen: Wissenschaft für den Menschen oder für den Profit?
Gegen die Einhegung der Wissenschaften für Profitinteressen privater Unternehmen, die keine klare Abgrenzung zur Rüstungs- und Verteidigungsindustrie zulassen, gilt es die Möglichkeiten einer
Wissenschaft für den Frieden zu entwickeln.
Die Frage nach einer friedlichen Konfliktlösung weltweit, nach Fortschritt und Weiterentwicklung der Gesellschaft im Sinne der Menschlichkeit bedarf einer sozialen und zivilen Forschung. So
können Hochschulen Erhebliches für die Verbesserung der Lebensumstände aller, sowie für die Lösung globaler Probleme beitragen. Dafür beginnt auch die Fakultät TI mit dem Leitbild neue Maßstäbe
zu entwickeln.
Dieses als Arbeitsgrundlage bedeutet für alle ihre Mitglieder den technischen Fortschritt für eine demokratische, friedliche und ökologisch nachhaltige Entwicklung der Gesellschaft zu befördern,
also die technischen Voraussetzungen dafür zu schaffen, dass Alle ihre Bedürfnisse auf menschlichem Niveau befriedigen können.
Für eine Friedenswissenschaft und entsprechende Weiterentwicklung aller Wissenschaftsdisziplinen anstelle der aktuellen Zurichtung der Hochschule für Profitinteressen – also in Gegnerschaft zur
„Unternehmerischen Hochschule“, die Einengung des BA/MA System und der Schuldenbremse – veranstaltet der AK Friedenswissenschaft im Herbst, vom 24. - 26.10. einen bundesweiten
Zivilklauselkongress an der HAW. Im Bündnis mit gesellschaftlichen Initiativen, Gewerkschaften, der Friedensbewegung und den Hochschulen wollen wir gemeinsam neue Handlungsmöglichkeiten zur
Herausarbeitung und Verwirklichung der Bedeutung der wissenschaftlichen Arbeit der verschiedenen Studiengänge für eine positive Gesellschaftsentwicklung erarbeiten und diskutiere.
Die Diskussion im Fakultätsrat um das Leitbild kann ein Schritt in diese Richtung sein. Alle sind eingeladen, sich an dem Diskussionsprozess zu beteiligen.