Gesprächskreis Dialektik & Materialismus läd ein:
Seminar:
29. Juni 2019
11:00 Uhr
HAW Hamburg
mit Regisseur Nils-Holger Schomann und Mitwirkenden
Eine kleine Geschichte der Friedensbewegung 1981-2017
Die Lage in der Welt spitzt sich zu, neben vielen Kriegen wird die Aufrüstung vorangetrieben. Der Film fragt: wo bleibt die Friedensbewegung ? Die Spurensuche beginnt 1981, als Hunderttausende
gegen die Aufstellung von Atomraketen in Deutschland protestierten und deren Abbau erreichen. Und heute: Im August 2017 blockierten etwa 120 Menschen die Einfahrten des Fliegerhorstes
Schleswig-Jagel, von dort werden Drohneneinsätze in der ganzen Welt geplant und gesteuert.
Der Filmemacher fragt Aktivisten: haben sie das Gefühl, etwas beeinflussen zu können und wird die Friedensbewegung in diesen kriegerischen Zeiten wieder einflussreicher werden?
Im Anschluss laden wir zur Diskussion mit dem Filmemacher ein.
Eine Veranstaltung von DFG/VK, Hamburger Forum und hanseart.tv
Dokumentation; Deutsche Fassung
Regie: Nils-Holger Schomann
Deutschland 2019, 91 Min.
3001 - Schanzenstraße 75
Gewaltfrei für Frieden und Gerechtigkeit in Israel und Palästina: Filmvortrag und Diskussion
Der Film Disturbing the Peace (engl./ deutsche Untertitel) begleitet Combatants for Peace , von ehemaligen israelischen SoldatInnen und
palästinensischen Widerstandskämpfern gegründet, bei ihren gewaltlosen Aktionen für ein Ende der israelischen Besatzung. Sie verbindet der feste Glaube an Gewaltfreiheit und an eine Zukunft, in
der Israelis und PalästinenserInnen Seite an Seite in Frieden leben können. Für die Combatants for Peace ist klar – 50 Jahre Besatzung, das reicht: There is another way! Dabei fordert
der Film auch seine ZuschauerInnen heraus, ihre Einstellungen, Überzeugungen und ihren eigenen Beitrag für eine gerechtere Welt zu reflektieren.
Frauen in Schwarz / Gemeinde Poppenbüttel und das Ökumenische Begleitprogramm für Palästina und Israel (EAPPI) laden herzlich zum Filmvortrag mit Diskussion ein am
19.02.2019, 19:30 Uhr in der Philemon-Kirche, Poppenbütteler Weg 97, 22399 Hamburg (Ecke Tegelsbarg Ring 3)
Yes, we can: Atomwaffenverbot durchsetzen geht nur mit uns!
Aktionskonferenz, 2. Februar 2019, 11-17:00 Uhr
Rathaus, Valencia-Zimmer (EG), Jockel-Fuchs- Platz 1, 55116 Mainz
Seit Januar 2018 steht die sogenannte Doomsday Clock auf 2 Minuten vor zwölf. Die Gefahr eines Atomkrieges ist so groß wie seit dem zweiten Weltkrieg nicht mehr. Aktuelle Krisen sowie die Aufrüstungsprogramme aller Atomwaffenstaaten verdeutlichen die Sorge vor einem auch atomaren Weltenbrand. Verschärft durch die Auseinandersetzungen um den INF-Vertrag und der Drohung dessen Aufkündigung durch US-Präsident Trump zum 3. Februar 2019.
Der Friedensnobelpreis wurde an ICAN (International Campaign to Abolish Nuclear Weapons) und damit an alle Partnerorganisationen verliehen. Das motiviert uns, bis zum 75. Jahrestag der Atombombenabwürfe auf Hiroshima und Nagsaki 2020 den Druck zu verstärken, um der Friedenslogik,d.h dem Dialog, der Kooperation, Entspannung und Abrüstung zum Durchbruch zu verhelfen. Der im Juli 2017 bei der UN beschlossene Verbotsvertrag wäre ohne das Engagement von ICAN nicht zustande gekommen. Bereits 69 Staaten haben ihn unterzeichnet, 20 davon ratifiziert. Maßgeblich beteiligt daran waren neben leading states wie Österreich und Mexiko insbesondere die Länder des Südens. Sie leben vielfach in atomwaffenfreien Zonen, wären aber im Falle eines regionalen Atomkrieges mit den katastrophalen Folgen konfrontiert. Nur die Umsetzung des Atomwaffenverbots würde die Welt vor weiteren Atomwaffeneinsätzen bewahren – in Ergänzung zum wichtigen Nichtverbreitungsvertrag von Atomwaffen.
Deutschland spielt als NATO-Staat mit einer aktiven nuklearen Teilhabe dabei eine Schlüsselrolle. Es ist ein absoluter Rückschritt, dass die Bundesregierung diesen Verbotsvertrag boykottiert und sich an die fatale Nuklearallianz mit den USA klammert. Sie muss sich von der Abschreckung und der gefährlichen Eskalationspolitik Trumps lösen. Nur so kann sie sich für eine glaubwürdige und wirksame Friedenspolitik für Abrüstung und Deeskalation sowie den Erhalt der Lebensbedingungen nachhaltig einsetzen.
Auch ein Großteil der deutschen Bevölkerung möchte die Ächtung dieser grausamen Waffen und den Beitritt Deutschlands zum Verbotsvertrag. Das zeigen repräsentative Umfragen.
Wir wollen diese gefährliche Doppelmoral beenden. Der Friedensnobelpreis half und hilft uns, für diesen dringenden Politikwechsel die öffentliche Aufmerksamkeit zu bekommen, die das Thema verdient. Diese Herausforderung nehmen wir gerne an. Mit welchen Aktivitäten können wir einen breiten Druck auf die Politik entfalten?
Wir laden ein zu einer bundesweiten Konferenz am 2. Februar 2019 in Mainz, um diese Themen gemeinsam zu diskutieren. Es sind alle eingeladen, die unterschiedliche Aktionen im kommenden Jahr mitplanen und mit ihren eigenen kreativen Ideen anreichern wollen - alle interessierten Organisationen der Zivilgesellschaft, Friedensorganisationen und –gruppen, Jugendverbände und Gewerkschaften, Mayors for Peace und humanitären Organisationen sowie Einzelpersonen. Das Treffen dient dazu, bereits bestehende Ideen vorzustellen, auszutauschen und gemeinsam mit neuen Vorschlägen in Verbindung zu bringen.
Werde mit uns aktiv für die Durchsetzung des Atomwaffenverbots!
Ablauf (Stand 7. Dezember 2018)
11 Uhr Start Kurzfilm / Fotos (ggf Musik)
11 Uhr 05 Begrüßung durch Veranstalter
11 Uhr 15 Eingangsreferat: Andreas Zumach (https://www.taz.de/Abruestung-von-Atomwaffen/!5553569/)
11 Uhr 55 Nachfragen und kurze Diskussion
12 Uhr 30 Grußwort OB Ebling, Mainz mit anschl. Foto
12 Uh 40 Grußwort Landtagspräsident Hering, RLP (angefragt) mit anschl. Foto
12 Uhr 50 Vorstellung des Nachmittags
13 Uhr Mittagspause
13 Uhr 45 Vorstellung Fahrplan 2019: was steht an in Büchel, in Berlin, Europa...
14 Uhr Vorstellung der AGs
14 Uhr 10 AG-Phase
- Büchel
- ZU/Gewaltfreiheit
- Lobbyarbeit /Europa (-wahl??)
- Kreative Aktionsformen
- Bildung
15 Uhr 45 Pause
16 Uhr Zusammenfassung und Schlußworte
17 Uhr Ende
Am 3. Februar findet ebenso in Mainz das offene Kampagnentreffen „Büchel ist überall! atomwaffenfrei.jetzt“ statt. Eine detaillierte Einladung hierzu folgt im neuen Jahr 2019.
Bitte um Anmeldung bis 20.1. an blach@dfg-vk.de. Wir freuen uns sehr auf euer zahlreiches Kommen.
Roland Blach, Deutsche Friedensgesellschaft – Vereinigte KriegsdienstgegnerInnen, DFG-VK
Xanthe Hall, Internationale Ärzte zur Verhütung eines Atomkrieges, IPPNW & ICAN D
Philipp Ingenleuf, Netzwerk Friedenskooperative
Uli Wohland, Werkstatt für Gewaltfreie Aktion Baden
Eine Kooperation der Kampagne „Büchel ist überall. atomwaffenfrei.jetzt“ mit der IPPNW und ICAN Deutschland.
Kontakt: Trägerkreis „Atomwaffen abschaffen –
bei uns anfangen“, Koordinator, Roland Blach, Werastr. 10, 70182 Stuttgart, Tel.: 0711/51885601, www.atomwaffenfrei.de.
Spendenkonto: IPPNW, Bank für Sozialwirtschaft, IBAN: DE39 1002 0500 0002 2222 10, BIC: BFSWDE33BER, Stichwort: "atomwaffenfrei.jetzt"
31. Januar 2019:
NSU Monologe im DeutschenSchauSpielHaus
um 20 Uhr.
Diese Veranstaltung ist eine Kooperation mit der Bühne für Menschenrechte, die die NSU-Monologe entwickelt haben und dem DeutschesSchauspielhaus.
Im Anschluss an das Stück findet ein Gespräch mit Ceren Türkmen, Imran Ayata und Anderen statt. Mit dieser Veranstaltung wollen wir nach dem Urteil im NSU-Prozess das Thema in Hamburg in der Öffentlichkeit halten, damit Kein Schlussstrich gezogen wird.
Hamburger Bündnis gegen Rechts
Initiative Gedenkort Stadthaus
Der Protest geht weiter. Mahnwache: jeden Freitag von 17.00 – 18.00 Uhr – Stadthausbrücke / Ecke Neuer Wall
die nächsten Termine:
Mahnwache: Freitag 25. Januar 2019 - 17.00 Uhr
&
Kundgebung: Mittwoch, 30. Januar 2019 - 1 7.00 bis 1 8.00Uhr
ebenfalls Stadthausbrücke/Ecke Neuer Wall
GERADE JETZT: Erinnern für Gegenwart und Zukunft
Hamburg braucht einen Ort der Aufklärung über Widerstand und Verfolgung im STADTHAUS. Die Erinnerung an den Faschismus und die Auseinandersetzung damit gehören nicht in private Hände, sondern in die öffentliche Verantwortung
WIR FORDERN:
Kundgebung gegen das Sterben im Mittelmeer - #opentheports
Sonntag, 27.1.2019, 14:00 Uhr, St.-Pauli-Landungsbrücken
Mindestens 170 Ertrunkene allein am letzten Wochenende, erneut 47
Gerettete auf der "Sea Watch 3", die in keinen Hafen einlaufen dürfen
und illegale Rückschiebungen nach Libyen, wo kriegerische
Auseinandersetzungen, Folter und Vergewaltigungen in den Camps an der
Tagesordnung sind.
Italiens faschistischer Innenminister Salvini sagte gegenüber der
Presse, die italienischen Häfen blieben geschlossen und die Sea Watch 3
solle die Geretteten direkt nach Hamburg bringen. Natürlich ist das
Polemik und wegen der Länge der Reise auch absurd. Aber nach Hamburg -
warum eigentlich nicht?
Hamburg ist ein "sicherer Hafen", so hat es die Bürgerschaft
beschlossen. Ein sicherer Hafen kann nicht einfach abwarten, sondern
muss sich aktiv einschalten, wenn Menschen auf der Flucht sterben oder
zum Spielball der Politik gemacht werden. Hamburg hat Platz - also holen
wir die 47 von der Sea Watch 3 in unsere Stadt!
Wir fordern von Bürgermeister Tschentscher:
- Erneuern Sie gegenüber dem Bundesinnenministerium schriftlich Ihre
Aufnahmebereitschaft für die von der Sea Watch 3 geretteten Menschen und
erklären Sie diese Bereitschaft auch noch einmal öffentlich.
- Verfassen sie ein gemeinsames Schreiben mit den anderen “Sicheren
Häfen” und bekräftigen sie nochmals ihren gemeinsame Willen zur Aufnahme.
- Nutzen Sie Ihre Netzwerke, um Druck auf die Bundesregierung auszuüben
und ein Ende der tödlichen Abschottungspolitik der EU zu fordern.
- Zeigen Sie durch konkretes Handeln in Ihrer Kommune und einer
entsprechenden Öffentlichkeitsarbeit, dass eine humanitäre und
solidarische Aufnahmepolitik möglich ist.
Sonntag 27. Januar, 14 Uhr an den St. Pauli Landungsbrücken (Freifläche
am Ende der S-Bahn-Fußgängerbrücke, direkt am Wasser)
Do, 17. Jan, 19-21 Uhr, SOAL (Große Bergstr. 154): Offenes Aktiventreffen der Seebrücke Hamburg 2019
16. Januar
„Wie tickt die NEUE RECHTE?“
Vortrag und Diskussion mit dem Historiker und Publizisten Volker Weiß
Raum: Raum 120, Edmund-Siemers-Allee (ESA West)
Zeit: 16. Januar 2019 von 18-20 Uhr
Neue rechte Bewegungen, wie die Identitären oder die zahlreichen Ableger von Pegida, verhelfen menschenfeindlichen und autoritaristischen Positionen derzeit zu einer erneuten Diskursfähigkeit. Um die Entstehungsbedingungen rechter Bewegungen zu verstehen und zu diskutieren, veranstaltet der Arbeitsbereich Sozialpädagogik einen Abendvortrag mit Volker Weiß.
Volker Weiß ist Historiker und freier Publizist, schreibt beispielsweise für DIE ZEIT, Taz und Frankfurter Rundschau. In seinem viel beachteten Buch „Die autoritäre Revolte. Die NEUE RECHTE und der Untergang des Abendlandes“ setzt er sich mit der Geschichte und der Gegenwart der neuen Rechten und ihren politischen Positionen und Strategien auseinander. Weiß analysiert, dass die NEUE RECHTE auf die Abschaffung von Demokratie und Liberalismus zielt, die sie als „Feinde des deutschen Volkes“ ausmachen. Eine Sozialpädagogik, die sich als Demokratiebildung versteht, muss sich mit diesen gefährlichen Positionen kritisch auseinandersetzen.
Die Teilnahme an der Veranstaltung ist kostenlos und eine Anmeldung ist nicht erforderlich.
Für Rückfragen stehen Ihnen Mathias Gintzel (mathias.gintzel@uni-hamburg.de) und Zoe Clark (zoe.clark@uni-hamburg.de) gerne zur Verfügung.
15.Januar:
„Menschliches Leben ist gemeinsames Leben von verantwortlichen Personen in der Welt.“
70 Jahre Blaues „Gutachten zur Hochschulreform“
Einladung zur Veranstaltung mit:
Prof. Dr. Peter Fischer-Appelt
Uni-Präsident (1970-1991)
am Dienstag, den 15. Januar 2019, 16 Uhr,
im ESA Ost Flügel, Raum 221 (Edmund-Siemers-Allee 1).
14. Januar
Büchel atomwaffenfrei jetzt! – Atomwaffen-Verbotsvertrag durchsetzen!
Veranstaltung zum Prozeß von Gerd Büntzly und unserer bundesweiten Kampagne mit zwei US-AktivistInnen: John LaForge und Susan Crane
in Hamburg - Ort : Brot & Rosen, Fabriciusstraße 56, 22177 Hamburg.
am Montag, 14. Januar, Beginn: 19:30 Uhr. Wir freuen uns über Rückmeldungen unter basisgemeinschaft@brot-und-rosen.de oder Fon 69702085 oder Fax -86.
Am 18. Juli 2017 drangen vier US-AktivistInnen und ein deutscher Aktivist (Gerd Büntzly) in den Hochsicherheitsbereich des Atomwaffen-Stützpunktes Büchel (Eifel) ein. Dort verbrachten sie eine
Stunde auf einem Atombunker. Anschließend schrieben sie „disarm now“ auf das Stahltor und wurden kurz darauf von Bundeswehr-Soldaten gestellt.
Nur Gerd Büntzly wurde für diese Aktion angeklagt und vorm Amtsgericht in Cochem zu Hausfriedensbruch und Sachbeschädigung verurteilt. Hiergegen läuft am 16. Januar 2019 um 14 Uhr das
Berufungsverfahren
in Koblenz, bei dem die beiden AktivistInnen aus den USA als ZeugInnen auftreten werden. Die Gewaltfreie Aktion Atomwaffen Abschaffen) ist im Kampagnenrat der bundesweiten Kampagne Büchel ist
überall! atomwaffenfrei.jetzt vertreten.
Unser GAAA-Beitrag während der jährlichen 20-wöchigen Aktionspräsenz in Büchel ist die Internationale Woche: neben vielen Blockaden und Mahnwachen verschafften sich darin ca. 66 Mal AktivistInnen
(in den Jahren 2017 und 2018) „ungebetenen Einlass“ in den Atomwaffenstützpunkt.
Es wird in der Abendveranstaltung auch um die geplanten Proteste während 20-wöchigen Aktionspräsenz in 2019 gehen.
Darin wollen wir die Wichtigkeit von gewaltfreien zivilem Ungehorsam und international zusammengesetzten Protesten aufzeigen.
Wir freuen uns auf eurer Kommen!
Lieben Gruß,
Marion Küpker, GAAA
Dietrich Gerstner, Brot & Rosen. Diakonische Basisgemeinschaft
Julika Koch, Referentin für Friedensbildung in der Nordkirche
Sonntag, 13. Januar 2019,
13 Uhr
Erinnern heißt handeln:GEMEINSAM GEGEN DEN HASS
Eine Veranstaltung aus der Reihe: Gegen das Vergessen
Podiumsdiskussion mit
Esther Bejarano, Überlebende der KZ Auschwitz und Ravensbrück
Dr. Detlef Garbe, Direktor der KZ-Gedenkstätte Neuengamme
Dr. Regula Venske, Schriftstellerin, Präsidentin des PEN Deutschland
Ruben Herzberg, ehemaliger Schulleiter, Pädagoge
David Begrich, Arbeitsstelle Rechtsextremismus, Miteinander e.V., Magdeburg
Aktivisten aus der Antifa Schüler*innen Hamburger Schulen ohne Rassismus/Schulen für Courage
Musik: Liedermacher Shekib Mosadeq und Band
Mit dem Rollstuhl erreichbar, bei Voranmeldung wird in Deutsche Gebärdensprache gedolmetscht.
Unterstützt durch die Landeszentrale für politische Bildung, Hamburg. Eintritt: frei
im Polittbüro, Steindamm 45 20099 Hamburg (Nähe Hbf/U-Bahn Lohmühlenstr.) V.i.S.d.P: AuschwitzKomitee@t-online.de
11. Januar
„Die Kurden. Ein Volk zwischen Unterdrückung und Rebellion“ – Buchvorstellung mit Kerem Schamberger/Michael Meyen und Ramazan Mendanlioğlu
11. Januar 2019 | 18 Uhr | Fachbereich Sozialökonomie Universität Hamburg | Referat für Internationale Studierende (RIS) im AStA Uni Hamburg, Fachschaftsrat Sozialökonomie Uni Hamburg, Demokratisches Gesellschaftszentrum der KurdInnen in Deutschland (Nav-Dem) Hamburg
„Autonomie und demokratischer Konföderalismus. Eine Gesellschaft, in die sich jeder einbringen kann und in der Frauen und Männer gleichberechtigt sind, eine Gesellschaft, die sich nicht dem Profit unterordnet und die so auch Umwelt und Ressourcen schont – in einer Region, in der man vieles erwartet, nur das nicht. Emanzipation da, wo nicht wenige Männer Zweit- und Drittfrauen haben und wo weder Tradition noch Religion diese Männer davon abzuhalten scheinen, Weib und Schwester zu schlagen, wenn sie es für nötig halten.“ (Kerem Schamberger/Michael Meyen, „Die Kurden“, S. 121)
So beschreiben die beiden Autoren Kerem Schamberger und Michael Meyen die Schwierigkeiten zwischen Utopie und Realität in Rojava. Auf Initiative linker kurdischer Kräfte wird in diesem autonomen Gebiet in Nordsyrien aktuell ein Entwicklungsmodell für die gesamte Region aufgebaut. Es gründet auf dem Kampf für eine radikale politische wie wirtschaftliche Demokratie, soziale Gleichheit, Frauenbefreiung, gleichberechtigende kulturelle Pluralität, ökologische Nachhaltigkeit und Frieden. Bildung spielt dabei eine zentrale Rolle für Selbst- und Gesellschaftsveränderung. Das wirkungsvolle Drängen auf gesellschaftliche Lebensfreude und solidarische Selbstbestimmung inmitten von Imperialismus, feudalen Strukturen und Krieg ist für die Regierung in der Türkei eine immense Bedrohung. Deshalb wird dieser Alternative vom türkischen Regime ein Krieg aufgezwungen, der jüngst im Angriff auf Afrin gipfelte. Von der BRD aus wird dieser Krieg gegen die kurdische Bevölkerung im türkischen und syrischen Teil Kurdistans vor allem mit Waffen und Amtshilfe bei der Kriminalisierung politischer Aktivität der kurdischen Bewegung unterstützt. Schon das Zeigen eines Bildes des Vorsitzenden der Arbeiterpartei Kurdistans (PKK) Abdullah Öcalan, der kurdischen Verteidigungseinheiten YPG und YPJ gegen den IS sowie des Logos des Verbandes der Studierenden aus Kurdistan wird hier strafrechtlich verfolgt.
Warum verfolgen die deutschen Behörden die kurdische Bewegung? Wer sind überhaupt „die Kurden“ und was geht uns diese Bevölkerung von mehr als 30 Millionen Menschen an? Wieso wurde nach der Zurechtschneidung des Nahen und Mittleren Ostens nach dem Ersten Weltkrieg die kurdische Sprache, Kultur und Identität zu beseitigen versucht? Wer sind die AktivistInnen der kurdischen Bewegung? Wie werden in Rojava Wirtschaft, Verwaltung und Demokratie aufgebaut und gelebt und welche Bedeutung haben Bildung, Kultur und Wissenschaft dabei? Was können fortschrittliche Kräfte dort und hier voneinander lernen? Und was sollten wir hier ändern?
Diese und andere Fragen können mit den Autoren diskutiert werden, die für dieses Buch in den Nordirak und nach Rojava gefahren sind. Sie haben in Deutschland kurdische, türkische und deutsche Journalistinnen und Wissenschaftler interviewt, die gegen den Mainstream schwimmen. In unserer Buchvorstellung wollen wir neben einer grundlegenden Einführung in die Thematik einen besonderen Fokus auf die Organisation von Bildung und Wissenschaft legen.
Referenten unserer Veranstaltung sind die beiden Autoren Kerem Schamberger, politischer Aktivist und Wissenschaftlicher Mitarbeiter an der LMU München, und Michael Meyen, gelernter Journalist in der DDR und beim MDR und heute Professor für Kommunikationswissenschaft an der LMU München. Zur aktuellen Situation beim Aufbau von Hochschulen in Rojava wird Ramazan Mendanlioğlu, Doktorand an der Akademie der Weltreligionen der Uni Hamburg, sprechen.
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Wo: Hörsaal, Fachbereich Sozialökonomie der Universität Hamburg (ehem. HWP), Von-Melle-Park 9, 20146 Hamburg
Wann: Freitag, 11. Januar 2019, 18 Uhr (c.t.)
Wer: Referat für Internationale Studierende (RIS) im AStA der Uni Hamburg, Fachschaftsrat Sozialökonomie der Uni Hamburg, Demokratisches Gesellschaftszentrum der KurdInnen in Deutschland (Nav-Dem) Hamburg
FB-Veranstaltung: https://www.facebook.com/events/751627798539060/